FELIX UND ALJOSCHA – ESELBABYS IM DOPPELPACK
Video, Fotos und Reportage © H. Schulz
Felix und Aljoscha, die beiden Esel-Fohlen im Westküstenpark St. Peter-Ording, haben’s faustdick hinter den langen Ohren. Felix, das braune Zwergesel-Baby, ist gerade mal eine Woche alt. Sein Kumpel Aljoscha, doppelt so alt wie Felix, ist etwas ganz besonderes: Er ist ein Albino-Esel, weiß wie seine Mutter und mit wasserblauen Augen. Die beiden Babys ärgern ihre Mütter, bestehen energisch auf ihrer Milchration und tollen unbeschwert über die Weide. Aufnahmen von einem entspannten Drehtag im Sommer 2008.
VIDEO
REPORTAGE
Felix und Aljoscha – Eselbabys im Doppelpack
„Ohhh, guck mal, was sind die Babies süß“. Nicht nur die Kinder, auch ihre Eltern drängen sich begeistert am Eselgehege im Westküstenpark St. Peter-Ording. Dem Charme der beiden Fohlen kann sich keiner entziehen. Die staksigen Kleinen könnten unterschiedlicher nicht sein: Aljoscha ist weiß mit wasserblauen Augen, Felix kommt in den eseltypischen Brauntönen daher. Aber dem Publikum ist die Farbe erst mal egal. Hauptsache, klein und niedlich.
Dabei ist Aljoscha etwas ganz Besonderes. Weiße Esel gehören zu den seltensten Haustierrassen überhaupt. „Na klar doch, Schimmel“, denkt so mancher beim Anblick der prächtigen Tiere. Weit gefehlt. Die weißen Esel im Westküstenpark sind Albinos. Ihnen fehlen die Pigmente, und durch die blasse Haut schimmert rosa das Blut. Aufgrund der kräftigen Iris erscheinen die ungefärbten Augen hellblau. Barockesel nennt man sie auch, weil sie in vergangenen Zeiten bei hochgestellten Familien als Statussymbol galten.
Der braune Felix dagegen ist ein ganz normaler Zwergesel. Gerade mal eine Woche alt ist der Rabauke, aber zu Mama Jette schon ganz schön frech. Als die Stute ihn abdrängt, ärgert er sich. Mit seinen kräftigen Kiefern kneift er die Mutter in den Hals, bis sie ihn mit einem kräftigen Kopfstoß zur Räson bringt. Schon kurz nach der Geburt zeigte der Bursche, dass er ein rechter Wirbelwind ist. „Ich habe die Eihaut aufgemacht, damit der Kleine Luft bekommt. Er pustete einmal heftig, dann gingen Kopf und Ohren hoch und er fing an zu strampeln“, erzählt Tierpflegerin Christa Dörholt, „Bereits nach einer halben Stunde konnte er stehen und laufen. Und dann hat er auch schon am Heu geknabbert. Er war von Anfang an ein fixes Kerlchen“.
Aljoscha in seinem weißen Festtags-Outfit gibt sich vornehmer. „Er macht nicht so viel Unsinn und läuft immer brav mit seiner Mutter. Und das, obwohl er eine Woche älter ist als Felix“, sagt die Tierpflegerin. Aljoscha scheint zu wissen, dass Adel verpflichtet, auch unter Langohren. Hätten nicht vor Jahren ein paar Esel-Fachleute auf einem Schloss in Ungarn die letzten Albinos entdeckt und konsequent gezüchtet, dann wäre die kuriose Rasse wohl inzwischen ausgestorben. Dass die Weißen Esel als lebendes Kulturgut weiter existieren, dazu wird auch Aljoscha seinen Beitrag leisten – später, wenn er mal groß und stark ist.
Westküstenpark & Robbarium St. Peter-Ording, Wohldweg 6, 25826 St. Peter-Ording. April bis Oktober täglich geöffnet: 9.30 bis 18 Uhr, Juli/August: 9.30 bis 19 Uhr, November bis März: aktuelle Zeiten unter 04863-3044. www.westkuestenpark.de
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