ZU GAST IN KARAOGLAN, DEM „DORF DER SCHWARZEN BÜFFEL“
Fotos und Reportage © H. Schulz
Auf den Dächern klappern die Störche, und von der Moschee ruft der Muezzin zum Gebet. Karaoglan ist ein verschlafenes Dorf in der Türkei, am sumpfigen Ufer des Ulubat-Sees. Gastfreundschaft wird hier groß geschrieben. Die Menschen freuen sich über unseren Besuch, und bald halte ich eine Schale kräftigen, schmackhaften Joghurts in der Hand. „Kuh oder Schaf?“, will ich radebrechend vom Gastgeber wissen und ernte energisches Kopfschütteln. Ein kleiner Junge nimmt mich an der Hand, führt mich zum Rand der Dachterrasse und zeigt auf die Straße. Dort unten drängt sich eine Phalanx aus massigen Leibern: Wasserbüffel, unverkennbar mit ihren im Halbkreis nach hinten gebogenen Hörnern. Das also sind sie – die Lieferanten der Milch. Mit langen Stöcken dirigieren die Hirten die schwarzen Rinder zwischen Häusern und Autos zu den Ställen, um sie zu melken.