FRÜHLINGSGEFÜHLE BEI SPATZ UND CO.
Video, Fotos und Reportage © H. Schulz
Die Spatzen pfeifen’s von den Dächern: Der Frühling ist da. In Bergenhusen erblühen in den Gärten die Blumen, und rund ums Dorf leuchten die weißen Blüten der Schlehen. Haus- und Feldsperlinge, Amseln, Stare und Co. bauen jetzt ihre Nester, und auf den Dächern klappern die ersten Störche. Ich war mit der Kamera im Storchendorf unterwegs und habe Impressionen vom Erwachen des Frühlings festgehalten.
VIDEO
REPORTAGE
Liebestolle Spatzen
Die Spatzen pfeifen’s von den Dächern: Der Frühling ist da. Drei warme Ostertage haben genügt, um die Natur aus ihrem winterlichen Dornröschenschlaf zu erwecken. Bunte Blüten entfalten ihre Pracht, und aus den Knospen drängen die ersten Blätter. In Bäumen, Büschen und Knicks trillern, pfeifen und flöten die Vögel ihre Balzlieder. Allen voran das vielköpfige Volk der Spatzen: Überall im Dorf ist jetzt ihr zeterndes Tschilpen zu hören.
Die Brutzeit steht vor der Tür, aber erst mal muss eine Wohnung her. Die Nistkästen, die die Menschen in ihren Gärten aufgehängt haben, sind bei den Spatzen heiß begehrt. Wer sich jetzt nicht durchsetzt, der muss mit einer ärmlicheren Unterkunft vorlieb nehmen. Mit gesträubtem Gefieder und gefächertem Schwanz, den Kopf weit nach vorne gebeugt, drohen die Kontrahenten sich an. Reicht das Imponieren nicht aus, dann fliegen auch mal die Fetzen. Mit den Schnäbeln gehen die Streithähne aufeinander los, balgen sich sogar im Flug, purzeln zu Boden und prügeln sich selbst dort noch weiter. Der Gewinner sitzt schließlich stolz vor der Höhle und verkündet sein Wohnrecht mit ausdauerndem Tschilpen.
Na klar doch, Spatzen hat jeder schon mal gesehen. Aber nur, wer genauer hinschaut, erkennt, dass es da zwei verschiedene Arten gibt. Die etwas größeren Haussperlinge kommen unscheinbar graubraun daher, mit grauem Scheitel, umrahmt von dunklerem Braun, und mit schwarzem Brustlatz. Die schmucken und kleineren Feldsperlinge sind leicht an ihrem auffällig rotbraunen Kopf und dem schwarzen Fleck auf der weißen Wange zu erkennen. Beide Arten brüten häufig dicht beieinander.
Hat sich ein Spatzenpaar erst mal gefunden, dann bleibt es für gewöhnlich ein Leben lang zusammen. Aber bevor sich ein Weibchen auf die Paarung einlässt, will es erst mal überzeugt werden. Ein trockener Nistplatz ist da schon ein gutes Argument. Und wenn der Gatte dann noch kräftig singt und mit gespreizten und zitternden Flügeln um seine Angebetete tanzt, dann steht der Hochzeit meist nichts mehr im Weg. Zu übersehen sind die von lautem Gezeter begleiteten Paarungen nicht. Und so galten die Spatzen im Mittelalter als unkeusche Vögel, die aufgrund ihres ausschweifenden Liebeslebens höchstens ein Jahr lang leben. Den Spatzen ist das egal – sie werden trotzdem älter.
Infos über „Spatzen“
Haussperlinge (Passer domesticus) nisten überwiegend in den Dörfern, Feldsperlinge (Passer montanus) bevorzugen eher die Gehölze abseits der Gebäude. Spatzen brüten in Kugelnestern mit seitlichem Eingang, die sie in Nischen oder Höhlen, aber auch in Bäumen und Büschen anlegen. Spatzen fressen Sämereien, die Jungen werden jedoch mit Insekten aufgezogen.
Spatz mit gesträubtem Gefieder sitz bewegungslo da,schaut aus,als würde es ihm nicht gut gehen,also krank?
Nee, da ist keiner krank oder geschwächt. Die sind alle quietschfidel. Machen halt manchmal eine kurze Pause und ruhen sich aus.